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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 10

1907 - Leipzig : Freytag
10 Aber Bereswinde brachte es zu frommen Klosterfrauen, wo es auf den Namen Odilia getauft ward und gleichzeitig das Augenlicht erhielt. Whrend Odilia im stillen Kloster zur blhenden Jungfrau heranwuchs, hatte Attich auch mehrere Shne bekommen. Deshalb dachte Bereswinde' sein Zorn wrde sich gelegt haben, und erzhlte ihm, was mit Odilia geschehen war. Gleichzeitig bat sie ihn, er mchte seine Tochter jetzt nach Hause zurckkehren lassen. Aber Attich ergrimmte so sehr, da er seinen ltesten Sohn Hugo, der ebenfalls Frbitte fr seine Schwester einlegte, im Zorn erschlug. Bald jedoch bereute er seine rasche Tat, und, um die-selbe wieder gut zu machen, lie er jetzt Odilia kommen. Von jetzt an lebte sie auf der Burg ihres Vaters, und der Ruf ihrer Schnheit und Tugend verbreitete sich weithin. Deshalb kamen viele Ritter und Grafen und hielten um ihre Hand an. Doch Odilia wies sie alle ab. Denn sie hatte im Kloster das Gelbde abgelegt, nur Gott allein zu dienen. Aber Attich war mit der Weigerung seiner Tochter nicht zufrieden und wollte sie zur Ehe mit einem reichen Grafen zwingen. Da beschlo Odilia zu fliehen. Doch Attich verfolgte sie mit seinen Kriegsknechten, und bald hatte er die Flchtige in einem Tale des Schwarzwaldes er-reicht. Erschreckt floh die Jungfrau den Abhang eines Berges hinan. Allein bald verlieen sie ihre Krfte, und sie sank erschpft zu Boden. In ihrer hchsten Not betete sie zu Gott, er mchte sie vor ihren Ver-folgern beschtzen. Und siehe da! Durch ein Wunder ffnete sich der Fels, nahm die Jungfrau in sich auf und schlo sich wieder hinter ihr. Als das Attich sah, rief er gerhrt seine Tochter mit Namen und gelobte, sie nicht mehr zur Ehe zu zwingen. Abermals tat sich der Fels auf, und in der ffnung erschien Odilia im Glnze ihrer Schnheit. Attich um-armte seine Tochter und schenkte ihr das Schlo Hohenburg samt allem, was zur Grndung eines Klosters ntig war. Odilia war lange Zeit Vorsteherin des Klosters, welches heute noch auf dem Odilieuberge liegt. Es ist einer der schnsten Punkte des Elsasses nahe bei der Stadt Oberehnheim 6. ttila, König der Hunnen. Die Hunnen. Die Hunnen waren ein wildes Reitervolk, das im Jahre 375 aus Asien in Europa einfiel. Sie waren klein und hlich, aber von groer Krperkraft. Ihre Kpfe waren dick mit gelben, schmutzigen Gesichtern, kleinen, schiefen Augen und plattgedrckten Nasen. Die Gesichter waren noch entstellt durch zahllose Narben. Denn man zerschnitt und zerkratzte den Knaben die Wangen, um den Bartwuchs zu verhten. Bekleidet waren sie mit Tierfellen, die sie so lange auf dem Leibe trugen, bis sie in Fetzen herabfielen. Ihre Speisen wurden ohne

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 11

1907 - Leipzig : Freytag
11 Feuer und ohne Gewrze zubereitet, Das Fleisch legten sie wie einen Sattel auf den Rcken der Pferde und ritten es mrbe. Auf ihren kleinen, hlichen, aber ausdauernden Pferden saen sie Tag und Nacht und schliefen sogar auf ihnen. Denn Huser vermieden sie wie Grber. Nicht einmal feste Htten hatten sie. sondern sie fhrten auf ihren Pferden ein schweifendes Nomadenleben. Weiber und Kinder wurden auf Wagen mitgefhrt. Wo-hin sie kamen, wurden die Felder verwstet, die Drfer verbrannt, die Herden geraubt, die Ein-wohner erschlagen oder gefangen genommen. Attila. Der frchterlichste König der Hunnen war Attila oder Etzel. Er war klein und hlich wie diebrigenhuuueu.aber seine feurigen Augen, sein stolzer Gang verrieten den hochmtigen Herr-scher. Vor ihm zitterten seine Untergebenen, noch mehr aber seine Feinde. Man nannte ihn die Godegisel, d. h. Gottes Geiel zur Zchtigung der Welt. In seinem Holzpalast in Ungarn thronte er unter seinen gldstrtzndn Groen, bc8 mm., die die Schatz- einer h-l- s-. .-,> den Welt geraubt hatten. Er selbst aber liebte die Einfachheit. Beim Mahle benutzte er nur hlzernes Geschirr, seine Gste aber speisten aus Gold und Silber. Die mchtigsten Fürsten der Welt schickten ihm Geschenke und warben um seine Gunst. Die Schlacht auf den katalannifchen Gefilden. Von Ungarn aus wandte sich Attila zuerst gegen Osten. Der Kaiser von Kon-

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 12

1907 - Leipzig : Freytag
12 stantinopel erkaufte von ihm den Frieden gegen einen schweren jhrlichen Tribut Darauf zog der Hunnenknig unter schrecklichen Verwstungen durch Osterreich und Bayern und berschritt bei Konstanz den Rhein. Besonders schwer hatte auch das Elsa von seinen Horden zu leiden, und noch heute erzhlt manche Sage von den Greueln, die die Hunnen verbt haben. Endlich vereinigten sich die Völker des ganzen Abendlandes unter dem tapfern rmischen Feldherrn Aetius und dem Westgotenknig Theoderich. Auf den katalaunischen Gesilden, bei dem hentigen Chalons an der Marne kam es im Jahre 451 zu einer blutigen Vlkerschlacht. 160 000 Leichen bedeckten den Kampfplatz. Die Erbitterung der Streiter war so groß, da nach der Sage die Geister der Erschlagenen in der Luft den Kampf fortsetzten. Die Hunnen wurden geschlagen, und das Abend-land war gerettet. Grollend zog Attila der den Rhein wieder nach Ungarn zurck. Zug nach Italien. Schon im folgenden Jahre brach der frchter-liche Hunnenknig in Italien ein. Er eroberte und zerstrte die blhende Stadt Aqnileja. Die erschreckten Bewohner flchteten in die Lagunen des adriatischen Meeres und legten dort den Grund zu der heutigen Stadt Venedig. Unter furchtbaren Verheerungen zog Attila weiter und belagerte die Stadt Rom. Da zog Papst Leo der Groe an der Spitze einer Gesandtschaft dem Wterich entgegen. Durch Bitten und ernste Er-Mahnungen suchte er ihn zu bewegen, die Stadt zu verschonen. Und wirklich lie sich der Furchtbare gegen eine Geldsumme zur Umkehr be-wegen. Er zog wieder nach Ungarn zurck und starb schon im folgenden Jahre. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in eilten silbernen und beide in einen eisernen. An seinem Grabe aber wurden alle Arbeiter umgebracht, damit keiner die Ruhesttte des Hnnnenknigs verrate. Nach seinem Tode zerfiel sein groes Reich. 7. er heilige Bonifatius. Siebenhundert Jahre nach der Geburt Christi waren unsere Vor-fahren zum grten Teil noch Heiden. Die Hauptgottheiten, die sie ver-ehrten, waren: Wodan, der Gott des Himmels; Donar, der Gott des Gewitters; Ziu, der Gott des Krieges; und Freia, die Gttin der Liebe. Die Germanen verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Wldern, unter uralten Bumen und an geweihten Opfersteinen. Hier brachten sie ihnen Opfer dar, die aus Feldfrchten und Tieren, zuweilen aber auch aus gefangenen Feinden bestanden. Die Lehre des Evangeliums wurde unfern heidnischen Vorfahren durch fromme Glaubensboten verkndigt. Nur mit Evangelienbuch und

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 34

1907 - Leipzig : Freytag
34 Aber Bereswinde brachte es zu frommen Klosterfrauen, wo es auf den Namen Odilia getauft ward und gleichzeitig das Augenlicht erhielt. Whrend Odilia im stillen Kloster zur blhenden Jungfrau heranwuchs, hatte Attich auch mehrere Shne bekommen. Deshalb dachte Bereswinde, sein Zorn wrde sich gelegt haben, und erzhlte ihm, was mit Odilia geschehen war. Gleichzeitig bat sie ihn, er mchte seine Tochter jetzt nach Hause zurckkehren lassen. Aber Attich ergrimmte so sehr, da er seinen ltesten Sohn Hugo, der ebenfalls Frbitte fr seine Schwester einlegte, im Zorn erschlug. Bald jedoch bereute er seine rasche Tat, und, um die-selbe wieder gut zu machen, lie er jetzt Odilia kommen. Von jetzt an lebte sie auf der Burg ihres Vaters, und der Ruf ihrer Schnheit und Tugend verbreitete sich weithin. Deshalb kamen viele Ritter und Grafen und hielten um ihre Hand an. Doch Odilia wies sie alle ab. Denn sie hatte im Kloster das Gelbde abgelegt, nur Gott allein zu dienen. Aber Attich war mit der Weigerung seiner Tochter nicht zufrieden und wollte sie zur Ehe mit einem reichen Grafen zwingen. Da beschlo Odilia zu fliehen. Doch Attich verfolgte sie mit seinen Kriegsknechten, und bald hatte er die Flchtige in einem Tale des Schwarzwaldes er-reicht. Erschreckt floh die Jungfrau den Abhang eines Berges hinan. Allein bald verlieen sie ihre Krfte, und sie sank erschpft zu Boden. In ihrer hchsten Not betete sie zu Gott, er mchte sie vor ihren Ver-folgern beschtzen. Und siehe da! Durch ein Wunder ffnete sich der Fels, nahm die Jungfrau in sich auf und schlo sich wieder hinter ihr. Als das Attich sah, rief er gerhrt seine Tochter mit Namen und gelobte, sie nicht mehr zur Ehe zu zwingen. Abermals tat sich der Fels auf, und in der ffnung erschien Odilia im Glnze ihrer Schnheit. Attich um-armte seine Tochter und schenkte ihr das Schlo Hohenburg samt allem, was zur Grndung eines Klosters ntig war. Odilia war lange Zeit Vorsteherin des Klosters, welches heute noch auf dem Odilienberge liegt. Es ist einer der schnsten Punkte des Elsasses nahe bei der Stadt Oberehnheim. 21. Attila, König der Hunnen. Die Hunnen. Die Hunnen waren ein wildes Reitervolk, das im Jahre 375 aus Asien in Europa einfiel. Sie waren klein und hlich, aber von groer Krperkraft. Ihre Kpfe waren dick mit gelben, schmutzigen Gesichtern, kleinen, schiefen Augen und plattgedrckten Nasen. Die Gesichter waren noch entstellt durch zahllose Narben. Denn man zerschnitt und zerkratzte den Knaben die Wangen, um den Bartwuchs zu verhten. Bekleidet waren sie mit Tierfellen, die sie so lange auf dem Leibe trugen, bis sie in Fetzen herabfielen. Ihre Speisen wurden ohne

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 35

1907 - Leipzig : Freytag
35 Feuer und ohne Gewrze zubereitet. Das Fleisch legten sie wie einen Sattel auf den Rcken der Pferde und ritten es mrbe. Auf ihren kleinen, hlichen, aber ausdauernden Pferden faen sie Tag und Nacht und schliefen sogar auf ihnen. Denn Huser vermieden sie wie Grber. Nicht einmal feste Htten hatten sie. sondern sie fhrten auf ihren Pferden ein schweifendes Nomadenleben. Weiber und Kinder wurden auf Wagen mitgefhrt. Wo-hin sie kamen, wurden die Felder verwstet, die Drfer verbrannt, die Herden geraubt, die Ein-wohner erschlagen oder gefangen genommen. Attila. Der frchterlichste König der Hunnen war Attila oder Etzel. Er war klein und hlich wie diebrigen Hunnen. Aber seinefenrigenangen,sein stolzer Gang verrieten den hochmtigen Herr-scher. Vor ihm zitterten seine Untergebenen, noch mehr aber seine Feinde. Man nannte ihn die Godegisel, d. h. Gottes Geiel zur Zchtigung der Welt. In seinem Holzpalast in Ungarn thronte er unter seinen goldstrotzenden Groen, die die Schatz- einer hal- " aftmal" im ou(e be mtila' den Welt geraubt hatten. Er selbst aber liebte die Einfachheit. Beim Mahle benutzte er nur hlzernes Geschirr, seine Gste aber speisten aus Gold und Silber. Die mchtigsten Fürsten der Welt schickten ihm Geschenke und warben um seine Gunst. Die Schlacht auf den katalaunischeu Gefilden. Von Ungarn aus wandte sich Attila zuerst gegen Osten. Der Kaiser von Kon-

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 36

1907 - Leipzig : Freytag
36 stantinopel erkaufte von ihm den Frieden gegen einen schweren jhrlichen Tribut. Darauf zog der Hunnenknig unter schrecklichen Verwstungen durch sterreich und Bayern und berschritt bei Konstanz den Rhein. Besonders schwer hatte auch das Elsa von seinen Horden zu leiden, und noch heute erzhlt manche Sage von den Greueln, die die Hunnen verbt haben. Endlich vereinigten sich die Völker des ganzen Abendlandes unter dem tapfern rmischen Feldherrn Aetins und dem Westgotenknig Theoderich. Auf den katalauuischen Gefilden, bei dem heutigen Chalons an der Marne kam es im Jahre 451 zu einer blutigen Vlkerschlacht. 160 000 Leichen bedeckten den Kampfplatz. Die Erbitterung der Streiter war so groß, da nach der Sage die Geister der Erschlagenen in der Luft den Kampf fortsetzten. Die Hunnen wurden geschlagen, und das Abend-land war gerettet. Grollend zog Attila der den Rhein wieder nach Ungarn zurck. Zug nach Italien. Schon im folgenden Jahre brach der frchter-liche Hunnenknig in Italien ein. Er eroberte und zerstrte die blhende Stadt Aquileja. Die erschreckten Bewohner flchteten in die Lagunen des adriatifchen Meeres und legten dort den Grund zu der heutigen Stadt Venedig. Unter furchtbaren Verheerungen zog Attila weiter und belagerte die Stadt Rom. Da zog Papst Leo der Groe an der Spitze einer Gesandtschaft dem Wterich entgegen. Durch Bitten und ernste Er-mahnuugen suchte er ihn zu bewegen, die Stadt zu verschonen. Und wirklich lie sich der Furchtbare gegen eine Geldsumme zur Umkehr be-wegen. Er zog wieder nach Ungarn zurck und starb schon im folgenden Jahre. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. An seinem Grabe aber wurden alle Arbeiter umgebracht, damit keiner die Ruhesttte des Hunnenknigs verrate. Nach seinem Tode zerfiel fein groes Reich. 23. Der heilige Bonifatius. Siebenhundert Jahre nach der Geburt Christi waren unsere Vor-fahren zum grten Teil noch Heiden. Die Hauptgottheiten, die sie ver-ehrten, waren: Wodan, der Gott des Himmels; Donar, der Gott des Gewitters; Ziu, der Gott des Krieges; und Freia, die Gttin der Liebe. Die Germanen verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Wldern, unter uralten Bumen und an geweihten Opfersteinen. Hier brachten sie ihnen Opfer dar, die aus Feldfrchteu und Tieren, zuweilen aber auch aus gefangenen Feinden bestanden. Die Lehre des Evangeliums wurde nnsern heidnischen Vorfahren durch fromme Glaubensboten verkndigt. Nur mit Evangelienbuch und

7. Teil 2 - S. 13

1911 - Leipzig : Freytag
13 die Korkeiche vertreten, besonders in den feuchten Höhenlagen. Da aber von dem ganzen Lande nur 33% produktiv sind, reicht das Erträgnis an Getreide für die Bewohner nicht aus. Junter den Nutzpflanzen hat die größte Wichtigkeit der Wein, daneben das von den Früchten des Ölbaumes gewonnene öl. Im S. pflanzt man auch Baumwolle, Zuckerrüben und Bananen; sogar ein Dattelpalmenwald von etwa 100 000 Bäumen findet sich vor. Reich ist das Land an Agrumen (Apfelsinen, Zitronen, Limonen), an Granaten, Feigen und anderen Südfrüchten. Wild wächst die Myrte und der Lorbeer. Außerdem werden Melonen, Mandeln, Feigen, Johannesbrot und Erdnüsse gezogen. Im Trockengebiete sind Zwiebeln das Haupterzeugnis. Bei dem geringen Pflanzenertrage ist auch die Tierwelt nicht reich ent- wickelt. Auf den Pytenäen kommen, wie in den Alpen, Bären und Gemsen vor. Gezüchtet wird im Trockengebiet vor allem das Merinoschaf (î), in der Gegend des Guadalquivir das Pferd, eine arabische Kreuzung, und im N. das Rind. Die in Andalusien gezüchteten Stiere verwendet man häufig zu Stierkämpfen. Als Zug- und Reittier ist das Maultier überall verbreitet. Im Mittelmeergebiete befaßt man sich auch mit der Zucht der Seidenraupe. Der S. hat einige afri- kanische Tiere, das Ichneumon, das Chamäleon und auf dem äußersten Felsen von Gibraltar auch die einzigen in Europa vorkommenden Affen, (denlnuus ecaudatus). Das Kamel ist ebenfalls mit Erfolg eingeführt worden. 7. Bevölkerung. Von den ursprünglichen Bewohnern der Halbinsel, den Iberern, hat sich der Stamm der Basken in den abgeschlossenen Gegenden westlich der Pyrenäen bis in die Neuzeit mit seinen eigentümlichen Sitten und seiner alten Sprache erhalten. Die übrigen Bewohner sind ein Mischvolk. Zuerst kamen die Phönizier in das Land, um Erze zu suchen; darauf die Karthagerund die Römer. Die letzteren haben dadurch, daß sie die Bergwerke ausnutzten und Kolonien und Straßen anlegten, den größten Einfluß in alter Zeit gehabt und das Volk in seiner Gesamtheit romanisiert. Namen wie Saragossa (ó) = Caesar Augusta oder Leon (ô) = Legion erinnern heute noch an ihren Einfluß. Weniger dauerhaft war die Einwirkung der während der Völkerwanderung durchziehen- den wilden, deutschen Stäm- me, der Westgoten und der Vandalen. Den Namen der Vandalen trägt heute noch die ..Provinz Andalusien. Seit 711 brachen moham- medanische Araber (Mauren) von Afrika her- über in das Land ein. Gibraltar erinnert an den Namen ihres Führers (Dschebl Ai Tarek, d. i. Felsen des Tarek) und die Flußnamen sind teilweise mit dem arabischen Aus- druck Wadi für Flußtal zu- sammengesetzt. Die Mauren Fig. 2. Löwenhof in der Alhambra von Granada. (Nach einer Photographie.)

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 36

1896 - Leipzig : Freytag
36 Europa. Dort beginnt auch der Hopfenbau, der in der Oberpfalz in größerem Maße betrieben wird. kcrung° ®a ^ Land nicht reich an Bodenschätzen ist, so konnte seine ' Bevölkerung nicht zu starker Verdichtung gelangen. Der vorwiegend Viehzucht treibende Bewohner lebt in kleinen Gemeinwesen oder vielfach auch in Einzelhöfen. Seine Wohnstätte bilden im alpinen Gebiet die schmucken Alpenhäuser, die mit ihrem weit vorstehenden, steinbelasteten Dächern, mit ihren braunen Holzwänden, ihren Laubengängen und mit den grünen Fensterläden malerisch in die Landschaft hineinschauen. Fig, 11. Bayrisches Bauernhaus. Gesunde, kräftige Menschen bewohnen das Gebiet, Bayern und Schwaben, die der Lech von einander scheidet. Zur Zeit der Völker- Wanderung siud diese Stämme von Norden und Nordwesten eingewandert. Vorher waren die Römer die Herren des Landes. Sie hatten etwa zu Beginn unserer Zeitrechnung die ursprünglichen Bewohner, die Rät er, in den Alpen und die keltischen Vindeliker im Vorland unterworfen und zwei Provinzen, Rätien und Vindelieien, hier gegründet. § 24. An großen Städten ist die oberdeutsche Hochebene arm. Die wenigen Sied- größeren Städte verdanken ihre Entwicklung auch uicht den Erzeugnissen des lunge». sgoben^ pudern ^ sind Siedlungen des Verkehrs. Zu allen Zeiten bildete die voralpine Hochfläche ein Durchzugsland zwischen Nord- und Süd-, zwischen Ost- und Westeuropa.

9. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 27

1889 - Leipzig : Freytag
27 brauchten sie weder Feuer noch Gewrz; sie lebten von Wurzeln, Krutern und Beeren, oder von rohem Fleische, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Fast unzertrennlich waren sie von ihren kleinen, hlichen, aber ausdauernden Pferden, auf denen sie wie angeheftet waren; denn auf ihnen aen, tranken, kauften und verkauften sie; ja im Kriege schliefen sie bisweilen sitzend auf ihren Pferden. Als Steppenvolk haten sie Ackerbau und feste Wohnsitze; sie trieben Viehzucht und liebten vor allem Jagd und Krieg. Ihre Waffen waren Bogen und mit Knochenspitzen versehene Pfeile. In der Nhe griffen sie zum Schwerte und zur Schlinge, welche sie dem Gegner der den Kopf warfen. Mit grlichem Geschrei strmten sie zum Angriffe; manchmal ergriffen sie zum Scheine die Flucht, um rasch gesammelt wieder umzukehren und alles vor sich her uiederzu-werfen. Ihrem Zuge folgten zahllose von Ochsen gezogene Karren, auf welchen ihre schmutzigen Weiber und Kinder nachgefhrt wurden. Die ganze Horde stand unter 24 Huptlingen, welche aber in Notfllen einen gemeinschaftlichen Ober-anfhrer whlten. 2. Die Ost- und Westgoten. Damals wohnten die Goten an der untern Donau und am Schwarzen Meere; sie wurden durch deu Dujester in Ljt- und Westgoten geschieden. Die Ostgoten konnten dem furchtbaren Andrnge der Hunnen nicht standhalten und schloffen sich notgedrungen grtenteils den Barbaren an. Die Westgoten hatten sich schlennigst, 200.000 Kriegsmauner stark, mit Weib und Kind der die Donau geflchtet und wollten mit Einwilligung des rmischen Kaisers in Konftantinopel und Thrazien neue Wohnsitze einnehmen. Die rmischen Statthalter bedrckten sie aber in so emprender Weise, da sie zu den Waffen griffen und das kaiserliche Heer bei Adria-nopel (378) gnzlich schlugen. Die Westgoten erhielten nun Wohnpltze m den sdlichen Donaulndern. _ Bald darauf (unter dem Kaiser Theodosius 395) wurde das Rmische Reich auf die Dauer in zwei Hlften geteilt. Das oftrmische Reich, auch das byzantinische oder griechische Kaisertum geuauut ( 1453), umfate gypten, die asiatischen Provinzen, Griechenland und Mazedonien mit der Hauptstadt Konstantinopel; zum westrmischen Reich, auch das abendlndische oder lateinische Kaisertum genannt (-- 476), gehrte die Nordkste Afrikas, Gallien, Spanien, Britannien und Italien mit der Hauptstadt Rom. Die Hunnen blieben vorlufig in dem heutigen Ungarn und Sdruland und verhielten sich 70 ^ahie lang ruhig. Die durch ihren Vorsto hervorgerufene allgemeine Bewegung, die mit einem fortlaufenden Ziehen und Drngen der Völker, mit Verwstungen der Lnder und mit der Ausrottung ganzer Stmme verbnnden war und etwa zweihundert Jahre lang andauerte, nennt man die Vlkerwanderung (375568). 3. Awrich. Um das Jahr 400 hatten die Westgoten einen jungen, khnen und hochstrebenden Heerkuig. Alarich, der sein Volk aus den Donau-taubem nach Italien führen wollte. Nach einigen milungenen Versuchen erschien

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 31

1889 - Leipzig : Freytag
31 die noch heute (als Moschee) zu den herrlichsten Bauwerken gerechnet wird, auch shrte er den Seidenbau in Europa ein. Er starb in seiuem 78. Lebensjahre, 565. 8. Die Angeln und Sachsen. Schon frher waren die deutschen Stmme der Angeln und Sachsen, welche an der Mndung der Elbe und an der Nordsee wohnten, nach England gezogen. Dieses Land war frher von den Rmern besetzt und von diesen gegen Norden hin mit dem Piktenwall" gegen die Ein-flle der kriegerischen Bewohner des schottischen Hochlandes, der Pikten und Skoten, geschtzt worden. Seit aber die Rmer ihre Truppen zurckzogen, konnten sich die Briten dieser Nachbarn nicht mehr erwehren, und so riefen sie jene nordgermanischen Stmme zuhilfe. Diese fuhren auch1, tausend Mann stark, auf drei Schiffen (unter Hengist und Horsa) nach England und besiegten die Feinde der Briten. Statt aber heimzukehren, behielten sie das Land fr sich, und da immer neue Scharen von Angeln und Sachsen auf leichten Ruder-khnen der die Nordsee nach England strmten, so bildeten sich dort der mit Zeit sieben kleine angelschsische Knigreiche; Britannien erhielt bald den Namen Angelland England, und die Sprache der Englnder hat ihre Verwandtschaft mit dem Nieder- oder Plattdeutschen bis heute bewahrt. 9. Die Langobarden, welche mit den Hunnen nach Pannonien (dem heutigen Ungarn) gezogen waren und dort ein ruberisches und kriegerisches Leben fhrten, brachen im Jahre 568 unter ihrem Könige Alboin nach Oberitalien auf. Der Exarch Narses hatte sie angeblich selbst dazu aufgefordert. Man sagt, die Kaiserin habe sich der ihn geuert, er passe besser in die Spinnstube oder unter die Weiber, als zum Statthalter von Italien, und er habe darauf tief-gekrnkt erwidert: Ich will dem Kaiser einen Faden spinnen, an dem er lange loszuwickeln hat." Die Langobarden eroberten Oberitalien, das von nun an nach ihnen benannt wurde (heute Lombardei"); die Hauptstadt dieses Reiches wurde das nach dreijhriger Belagerung eingenommene Ticinum, das von nun an Pavra hie. Mit diesem Zuge der Langobarden fand die Vlkerwanderung ihren Abschlu, und nach den langwierigen und furchtbaren Erschtterungen konnten sich jetzt neue Staatswesen entwickeln. Ii. Bilder aus der Geschichte des Frankenreichs. 9. Chlodwig, der Grnder des Frankenreichs. (481511.) 1. Die Franken. Von allen Germanen haben nur die Frauken ein Reich von Dauer begrndet. Sie zersielen nach den Wohnsitzen in ripnarische (von ripa =: Ufer), an den Ufern des Mittel- und Niederrheins um Kln, und in salische, an der Sala ( Issel) und in Nordgallien wohnende Franken.
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